Sehr geehrte Gäste,
Liebe Sportfreunde,
Ich begrüße Euch recht herzlich zu unserer diesjährigen Mitgliederversammlung des Wedeler TSV.
Wenn man so wie ich heute, noch einmal schnell nach Frankfurt hin und wieder zurück muss, so ergibt sich hieraus der Vorteil über 2 h Stunden Zeit im Flugzeug zu haben und über ein paar Dinge in Ruhe Nachzudenken, sofern es die Sitznachbarn erlauben. Und wie jedes Jahr fängt die Mitgliederversammlung mit der Eröffnungsrede des ersten Vorsitzenden an. Warum eigentlich? Warum stehe ich hier und erzähle Euch etwas über den Verein wovon ICH glaube, das es EUCH interessiert. Weil ganz ehrlich ich brauch das nicht. Ich werde dafür nicht bezahlt, meine Zeit ist schon durch Sport, Beruf, Familie belastet. Warum jetzt auch noch dieses Anstrengung den ganzen Tag bis heute spät in die Nacht. Wobei ich inständig hoffe, noch heute nach Hause zukommen, da ich morgen schon wieder nach Frankfurt fliege.
Frage: Wer würde es mehr als komisch finden, wenn ich hier meine Rede beende und mich hinsetze? Und sagen würde neeee ich mag nicht. Also ich würde das auch sehr komisch finden! Weil es gehört dazu. Hier einen Bericht über was ging, was ging nicht und was haben wir erreicht zuhalten.
Doch wenn ich noch einmal meine Worte wiederhole:
Ich werde dafür nicht bezahlt, meine Zeit ist schon durch Beruf, Familie belastet und dann durch die Worte ergänze ICH MÖCHTE HIER NUR MEINEN SPORT MACHEN, DAHER HABE ICH KEINE ZEIT FÜR EIN EHRENAMT im Wedeler TSV. Dann frage ich mich, warum findet das keiner komisch. Warum wird DAS heutzutage einfach akzeptiert, ohne DAS einem die Konsequenzen bewußt sind, oder vielleicht noch schlimmer DAS es einem bewußt ist und es ignoriert wird. DAS gehört nicht zum Vereinsleben. Vereine, insbesondere Sportvereine und damit auch dieser Verein und insbesondere dieser WEDELER TSV, weil er eine Größe dieses Jahr von über 2600 Mitglieder und damit leicht gewachsen ist, kann nicht wie kleine Vereine mit zwei bis drei Personen ehrenamtlich betrieben werden. So schön das auch zu glauben ist, es geht nicht. Wenn man davon aus geht, das nur die Hälfte unserer Abteilungen oder Kurse nicht allumfassend alle Aufgaben wahrnehmen (Beträge Einfordern, organisieren von Mitgliederversammlungen, Zeiten und Hallen organisieren, mit der Politik sprechen über neue Sportflächen, mit den Banken sprechen über eine Finanzierung von neuen Sportgeräten, mit Behörden und Verbänden sprechen usw….) so müßten diese Abteilungen normalerweise mindestens 1 Person in Ämtern mehr haben (in Ihrem eigenen kleinen Verein) als im Gegensatz zu dem, wie Sie es zur Zeit im Wedeler TSV läuft. Und daher müßten die Abteilungen dem Hauptverein dieses mehr an Ehrenamtlichen Mitarbeitern, diesen Bedarf an Unterstützung dem Hauptverein als Hilfe zur Verfügung stellen. Hand aufs Herz. Wieviele Abteilungen sind schon heutzutage froh, wenn Abteilungsleiter und Kassenwart besetzt sind. Einige Abteilungen schaffen selbst dies nicht jedes Jahr. Von Öffentlichkeitsarbeit, Jugendwart, Sportwart, jemand der Werbung macht und neue Mitglieder gewinnt oder vielleicht sogar jeweils einen Stellvertreter für die Positionen wage ich nur zu träumen. Aber anscheinend findet das keiner / die meisten komisch. Ist halt OK. Es gibt ja noch den Hauptverein. Interessantes Wort „HAUPTVEREIN“. Höre ich immer wieder und benutze es auch. Was ist denn ein Hauptverein? Haben wir denn auch sogenannte NICHT Hauptvereine im Verein, OK das könnten Abteilungen sein. Warum dann nicht „wir sind EIN VEREIN“, wo wir eine Verwaltung haben, die die Aufgaben wahrnimmt, die die einzelnen Abteilungen personell oder fachlich nicht wahrnahmen können. Denn wie vor kurzen bereits gesagt müssten „sagen wir mal 10 Abteilungen müßten eine Person dem Hauptverein, äh nein unserem Verein“ zur Verfügung stellen. Doch wird noch zu sehr in der eigenen Sparte gedacht und in meinen Augen nicht für den Verein. Das wäre mal was. Moment ich muss kurz mal die Augen schließen und mich erinnern an meine Zeit als 18 jähriger, wo ich als Jugendwart im SVWS tätig war. Es gab damals einen freien Posten des stellvertretenden Vorsitzenden und zwei Kandidaten!!! bevor ich wieder meine Augen öffne und in der Realität ankomme. Früher war das vielleicht mal so. Früher war früher, heute ist heute. Viele Dinge haben sich geändert und ändern sich weiter. Wie wir feststellen sind ehrenamtliche Freiwillige heutzutage ein sehr Kostbares Gut. Natürlich kann man das Fehlen von Ehrenamtlichen Mitstreitern durch Hauptamtliche Mitarbeiter ausgleichen. Die Aufgaben die von den Abteilungen (nicht alle) nicht wahrgenommenen werden, können ohne Probleme natürlich durch Bezahlte Mitarbeiter wahrgenommenen werden. Aber nicht kostenlos! Jeder Hauptamtliche möchte sein Auskommen haben und vielleicht eine Familie ernähren usw…. Im letzten Jahr hatten wir in der Geschäftsstelle auch daher leider eine große Fluktuation. Die Position des Sportkoordinators / Unterstützung in der Geschäftsstelle mußte 2017 drei mal neu besetzt werden. Das jeweilige anlernen und einweisen in unsere Prozesse mußte dreimal wiederholt werden und hat hier sehr viel Zeit von unseren anderen Mitarbeitern gefordert. Dadurch sind viele angestoßenen Prozesse immer wieder in die Ausgangslage zurück gefallen. Dies war und ist sehr unbefriedigend für alle im Verein. Natürlich hätten wir gleich am Anfang des Jahres mehr als nur einen Mitarbeiter einstellen können. Der Arbeitsumfang und die Notwendigkeit von einer höheren Anzahl von festen Mitarbeitern ist in meinen Augen auf jedenfall gegeben, insbesondere im Bezug auf meine Ausführungen über das Ehrenamtliche Engagement von Mitgliedern. Doch wie wir nachher im Jahresabschluss sehen werden, ist die Bandbreite der finanziellen Möglichkeiten für einen Ausbau der festen Mitarbeiter durch unsere Ein und Ausgaben limitiert. Der Wedeler TSV wächst, doch die Mitgliederstärke ist bei weitem noch nicht wieder dort, wo wir einmal waren. Ich bin der festen Überzeugung, das durch unser qualitativ hochwertiges Sportangebot, welches wir im letzten Jahr bereits erweitert haben, wir langfristig im kommenden Jahrzehnt wieder auf die Mitgliederzahl kommen, wie zu unserer Mitgliedsstärksten Zeit. Doch bis dahin müssen wir mit den Beiträgen, Spenden und geringen Fördermitteln auskommen. Wir werden nachher im Bericht der Kassenprüfer hören, das nicht alles perfekt ist, doch das Gelder zielgerichtet eingesetzt wurden und mit Ihnen verantwortungsvoll umgegangen wurde, steht ausser Frage. Dem Vorstand ist bewußt, das eine Erhöhung der Einnahmen zur Finanzierung unserer Ausgaben (alleine die Abteilungen haben in der ersten Budgetrunde einen Mehrbedarf an Finanziellen Mitteln in Höhe von 70000 Euro angemeldet) normalerweise von Nöten wäre. Doch Analysen, die im Vorstand und Vereinsrat im letzten Jahr durchgeführt wurden, zeigen, das der Wedeler TSV im Betragsvergleich bereits teilweise am oberen Ende liegt und hier, gerade im Hinblick auf unsere soziale Verantwortung und Integration von Flüchtlingen, eine Erhöhung der Beiträge nicht in Frage kommt. Wenn nun nicht auf die Einnahmeseite geschaut werden kann und darf, dann liegt es nahe sich mit der Ausgabenseite zu beschäftigen. Dieses haben wir getan und mit dem Stimmungsvotum des Vereinsrates aus der letzten Sitzung werden wir in diesem Jahr die Positionen angehen, die dem Wedeler TSV in der heutigen Zeit einen finanziellen Wertbewerbsnachteil bzw. eine schlechter Stellung gegenüber anderen Vereinen abverlangt. Hier liegt ganz klar unser Auftrag in der Auflösung der Kosten. Doch nicht nur die Kosten müssen von uns im Auge behalten werden. Denn wir sind ein Sportverein und es ist auch unsere Aufgabe die Wedeler Bürger zu Motivieren sich sportlich zu betätigen.
Wedel ist sicherlich in vielen Dingen führend im Vergleich zu umliegenden Städten, doch in der Anzahl der Sporttreibenden Einwohner sind wir im Kreis Pinneberg unterirdisch. In einer Erhebung des Kreissportverbandes Pinneberg im April letzten Jahres beläuft sich die Anzahl der Vereinsmitgliedschaft der Wedeler Einwohner auf 17,71 %. Damit sind 40 % aller Vereinssporttreibenden Wedeler im Wedeler TSV. Mit 17,7 % erreichen wir den vorletzten Platz. Vor Quickborn. Damit sind alle anderen, ob größere oder kleinere Gemeinden, vor Wedel. Ehrlich gesagt, ich finde das geht gar nicht. Daher begrüßt der Vorstand des Wedeler TSV initiativen der Parteien für Wedel einen Sport - Entwicklungsplan zu erstellen und dieses in meinen Augen so schnell es geht. Wir als Vorstand sehen mit größter Sorge den Mangel an Aussenanlagen, sowie Sporthallen. Nach meinem Kenntnisstand ist zum Beispiel der Bebauungsplan Wedel Nord (sollte er jemals kommen) ohne Sportflächen geplant. Der Sportplatz an der Bergstrasse soll halbiert werden, um der EBG mehr Platz für die Pause der Schulkinder zu bieten. Dies ist nachvollziehbar, aber bitte mit einem Konzept, wie die verlorene Fläche zu ersetzen ist. Es war im Gespräch den „Acker“ der Moorwegschule zubebauen. Nach meinem Kenntnisstand ist das Gott sei Dank nicht mehr vorgesehen. Der SC Rist wollte gerne den Ausbau / Neubau für seinen Sportbetrieb. Auch hier, soweit ich weis, wird es dazu nicht kommen. Es werden in Wedel nicht nur Wohnungen benötigt, sondern auch mehr Sportflächen. Auch hier sehen wir unseren Auftrag.
Ich möchte, bevor ich zu meinem letzten Punkt komme, noch einmal rekapitulieren. Wir brauchen Eure Unterstützung für die Säulen unseres Vereins.
Für Mehr Ehrenamtliche Mitglieder, Mehr Mitglieder, Unterstützung unserer Hauptamtlichen Mitarbeiter
Bei der Erhöhung der Einnahmen und Reduzierung der Ausgaben Unterstützung des Vorstandes bei der Herstellung von Wettbewerbsgleichheit in Wedel Unterstützung des Vorstand bei der Einforderung für mehr Sportflächen für den Sport in Wedel Im Hinblick auf alle vorgenannten Herausforderungen sind Sportler des Wedeler TSV doch erfolgreich durch das Jahr 2017 gegangen. Und das soll auch in der Zukunft so bleiben. Daher gilt mein erster Dank an alle Trainer im Verein. Die meisten seht Ihr auf der Homepage bei den Fotos des Ehrenamtsfestes. Bei der Erwähnung der folgenden Sportler möchte ich darauf hinweisen, das dies nur kleiner Teil unser erfolgreichen Sportler ist, doch waren es diese Sportler, die die Kriterien der Stadt zur Stadtsportler Ehrung geschafft haben.
Eine Ausnahme vorweg: Auf Facebook habe ich folgenden Eintrag gefunden:
Nach 17 Jahren Leistungssport, davon 13 Jahren im Diskuswurf, ist für mich der Punkt gekommen, meine aktive Karriere zu beenden. Insbesondere mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 und der Heim-WM 2009 konnte ich meinen Kindheitstraum erfüllen und Momente erleben, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Stellvertretend für all die Personen, die mich im Laufe meiner Karriere unterstützt haben, möchte ich mich bei meinen Trainern Jürgen Schult, Rolf Danneberg und Sigrun Ohland-Soukup, meinen Vereinen SC Potsdam e.V. und Wedeler TSV und meiner Familie bedanken, die einen großen Anteil an meinen sportlichen Erfolgen gehabt haben. Nun ist es soweit, meine Erfahrungen an die nächste und übernächste Generation weiterzugeben. Seit Oktober diesen Jahres bin ich am OSP Berlin als Stützpunkttrainer im Bereich Kugel/Diskus in der U16 und U18 tätig und habe Freude dran, den jungen Sportlern den Spaß am Werfen zu vermitteln und sie bei den ersten Schritten als Werfer zu unterstützen. Wer kennt diesen Sportler?? Markus Münch
Sportler Ehrung Stadt Wedel
Namensliste Sportlerehrung Februar 2018
Boxen: Ali Baycuman, Schieno und Mansor Aryen, Trainer Thomas Müller
Karate: Linos Klein
Rollkunstlauf: Lisa Dumke, Nelly und Laila Ebrahimi, Lisa Balbenko
Schwimmen: Emma Mewes 3. bei den Norddeutschen und 18. bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften 50 m Brust
Bevor ich jetzt meine Rede beende und Euch für Fragen zur Verfügung stehe möchte ich einen letzten Punkt ansprechen. Vielleicht ist es einigen aufgefallen, das bei meiner Aufzählung der Stadtgeehrten Sportler eine Person fehlt. Das aus gutem Grund. Denn es ist selten und daher für einen Verein umso wertvoller, wenn es Mitglieder gibt, die nicht nur sportliche Höchstleistungen bringen, sondern auch Ihre Zeit im Wedeler TSV als Ehrenämtler zu verbringen. Wir haben hier heute jemanden, der in den letzten drei Jahren als Kassenprüfer viel Zeit investiert hat, um akribisch jedes Konto und jeden Euro umzudrehen, um nachzusehen, ob alles seine Richtigkeit hat. Und Zusätzlich zu diesem Aufwand hat er es geschafft auf der Europameisterschaft 2017 den dritten Platz im Speerwerfen zu erreichen. Und damit die Berechtigung erreicht dieses Jahr auf der Weltmeisterschaft sein Können zu demonstrieren. Ich bitte daher einen kräftigen Beifall für Eckhart.
Vielen Dank für Eure Zeit.
Matthias Dugaro