Dieses Event hatte ich schon lange geplant und doch war ich kurz davor abzusagen, weil der Lauf gerade einmal 2 Wochen nach meiner Leistenbruchoperation war …

Der „Strong Viking“ ist ein Hindernislauf, in dem es darum geht, eine Distanz von meistens 7 km, 13 km oder 19 km zu laufen, um dabei unzählige Hindernisse zu überwinden.
Es wird geklettert, durch den Matsch gelaufen sowie unter Stacheldraht durchgekrochen. Für Leute, denen das zu langweilig war, gab es noch die Möglichkeit, alle 3 Strecken zu verbinden. Mit einem kleinen Zusatz kam man dann auf einen 42-km-Marathon mit über 100 Hindernissen. Dieses war dann der „Iron Viking“ von Amsterdam.

Dabeisein ist alles, dachte ich mir, und hatte vor, mich dort so weit wie möglich zu schonen, und wenn es nicht mehr ging, eben abzubrechen. Denn durch meine vorherige Verletzung konnte ich wochenlang nicht mehr richtig trainieren.
Als dann nach ca. 35 km die Information vom Rennleiter kam, dass mir für die letzten 7 km nur noch 57 min zur Verfügung stehen, packte mich der Ehrgeiz. Und ich gab nochmal richtig Gas. Ich lief zwischen den Hindernissen mit einer Geschwindigkeit von 5:20 min und einem Puls von 200, weil ich wusste, dass ich nur eine Medaille bekomme, wenn ich das Rennen unter der geforderten Zeit von 7,5 Stunden absolvierte.

Als ich endlich ins Ziel kam, war ich vom Geiste her so im „Tunnel“, dass ich mir überhaupt nicht sicher war, als ich die Medaille erhalten habe, ob ich überhaupt in der Zeit gewesen bin.
Später habe ich dann erfahren, dass ich exakt 2 min vor der Zielschlusszeit die Ziellinie überquert hatte. Sämtliche Glücksgefühle gingen durch meinen Körper. Das war ein sehr emotionaler Moment für mich!

Es hat sich wirklich gelohnt und sehr viel Spaß gemacht. Das war die größte sportliche Herausforderung, die ich (bis jetzt) im Leben absolviert habe. Und das Ganze 2 Wochen nach meiner Verletzung …

(Bericht/Fotos Timo)